Wie geschrieben, muss ich nicht weit gucken und eben zu mir in mein Leben, um zu wissen, wie sich Licht anfühlt, wenn es alleine im Außen ist. Schön ist das Licht, das mit dem gefrorenen Zweig flirtet und dem kalten See. Wunderbar ist es, wenn es uns seine Wärme anvertraut. Und es zaubert alljährlich und immer gleich fein, wenn es da ist am Weihnachtsstand. Ich war junge Journalistin und fand jedes Weihnachten schön und all das Gefunkel. Aber als TV-Frau gehörte das nach da draußen und auf keinen Fall in den Redaktionsraum. So etwas wie Spiritualität und Medialität gehörten da so gar nicht rein. Die Welt gehörte der Welt und dieser Kram durfte aus meiner Sicht in Esoterik-Läden sein. An dieser Stelle werde ich oft gefragt, wie denn in mein ach so toughes Journalisten-Herz dieses Ursprungslicht reinkam. Ob denn ein 3-Meter-Engel eines Nachts an meinem Bett stand und mich mahnte, doch jetzt alsbald spirituell zu werden? Ob es denn eine Vollnarkose gab, in deren Rahmen ich Petrus kurz an seiner goldenen Pforte auffand, der mir riet, mich doch bitteschön an das Thema Transzendenz zu machen? Ob mir denn jemand einen Seminargutschein schenkte Licht für Anfänger ? Nein, all das nicht. Ich rockte das Fernsehen, fand den Sommer mit Sonne toll und eben Weihnachten mit Stern auch. Bis es eines Jahres, Mitte meiner 90-er Jahre ganz unspektakulär da war, das Licht in mir. Saß ich auf einem Sommer-Steg und ließ mir die Füße wärmen, da trat es in mich? Stand ich tatsächlich an einem Glühweinstand und es wartete auf mich? Nicht einmal das weiß ich. Ich weiß nur, dass es eines Tages in mir war und mein Herz einnahm. Das Licht in mir, das Ursprungswissen, das Wissen um Gemeinschaften, auch und auch gerade die unsichtbaren Gemeinschaften – es war da, es hatte Gottlob in mir Platz genommen, das Licht in mir. Also gehe ich heute zum Weihnachtsmarkt und lasse mich anleuchten von all dem Glitzer – das höchste Hell aber ist in mir. In diesem Sinne wünsche ich Dir und Euch einen schönen ersten Licht im Licht-Advent.
