Mit meinem inneren Beamer werfe ich mein schönstes Bild, das ich gerade von mir habe, auf den anderen. Denn der andere Mensch mir gegenüber und zwar jeder andere Mensch mir gegenüber, ist die reine Liebe und er hat das bestmögliche Bild von mir verdient auf seiner Leinwand, die er mir hinhält, indem er da ist. Und ich bitte ihn nicht, mich zu verschöneren, oder mich anders zu sehen, als ich es bin, oder mich zu verbessern, oder mehr in mir zu sehen, als da ist und sichtbar. Denn diese Bitte an ihn ist Teil des alten Spiels der Projektion… „Zeig du mir das Schöne von mir, was ich selbst nicht sehe. Sei du besser zu mir, als ich es selbst zu mir bin. Verwunde du mich nicht auch noch, denn ich tue das oft genug selbst. Gib mir den Applaus, den ich mir selbst verwehre. Sag mir, dass ich es schaffe, denn ich glaube gerade nicht an mich“.
Statt dessen finde ich den Weg zu meiner Liebe durch mein Leben selbst, das nah an meiner Seite ist. Denn ich bin heute so schön, wie ich es nur sein kann. Ich kann noch schöner sein, ganz sicher. Und ruhiger, empathischer, weicher, weiter, ausgelassener, vehementer und natürlicher, anschmiegsamer und lichtvoller. Aber ich bin es noch nicht. Ich bin heute so warmherzig, so vollkommen-unvollkommen, so entschieden, so nützlich, so temperamentvoll und so arbeitsfähig in dieser und in der anderen Welt, wie ich es gerade bin. Und ich entschuldige mich bei dem anderen nicht dafür, dass ich noch nicht das bin, was ich sein könnte, aber vielleicht einmal sein werde. Denn vielleicht werde ich ja ganz anders sein und ich gehe morgen weiter, als ich es mir heute zutraue. Wer weiß, vielleicht lächele ich morgen noch tiefer, muss aber davor noch ein paar dicke Tränen weinen.
Vielleicht ist mein Wort von gestern dasselbe wie das von morgen. Aber vielleicht ist es ganz anders und ich ziehe los und schreibe es auf.
Wenn ich gerade das Bestmögliche von mir bin, dann kann ich den anderen mit meinem Emotionen in Ruhe lassen. Denn meine Emotionen sind meine Emotionen, sind meine Bewegung. Und der andere hat meine Ruhe verdient, wenn er bei mir ist. Und er hat verdient, dass ich weiß, dass er die Liebe ist,weil es so ist. Und so geben wir uns die Möglichkeit, den Weg zu sehen und die Liebe zu sein, die wir tatsächlich sind.
Langsam lassen wir so die alte und bekannte Projektion enden…
denn ich habe ich begonnen, mein schönstes Bild zu sein.
Eure Andrea Schirnack