Die große Liebe meines Lebens. Ich versuche ja immer die Worte aus dem Geist, da auch mir dienlich, mit zu verstoffwechseln. Die große Liebe also kann ich ganz sicher finden in meiner Familie, in meiner Partnerschaft und bei und in meiner Hündin. Das ist schön und wunderschön. Doch hinzu gemeint, ist die große Liebe zum Leben, zu meinem Leben. Das Gefühl, zu leben, hier zu sein, dieses und ich hier zu haben. Nennen wir es mal ganz zwanglos Gott oder Atem, der um mich ist, und so etwas wie Freude am nächsten Schritt. Hätte mir das mal jemand früher gesagt. Was habe ich mir die Augen ausgeheult, weil ich mehrfach in meiner Biografie gedacht habe, ich habe es schon wieder vermasselt und ließ wieder, wie blöd, die große Liebe ziehen. Das eine Mal war es ganz arg. Da war ich die große Liebe des Herrn Doktor mit Benz, Vorstadt-Villa und Yacht am Starnberger See. Der Verlobungsring war perfekt und jeder Schwur dieses guten und auch noch gut aussehenden Mannes auch. Nur ich war es nicht. Ich war alles andere als perfekt, denn er war nicht meine große Liebe, obwohl ich es redlich probiert hatte und mein Herz zu überreden versuchte. Aber dasselbe blieb stur und ließ es nicht zu und aus war es mit dem schicken Leben, das es dann eben nicht wurde mit ihm. Hätte mir das mal jemand damals gesagt, dass es noch einen Plan B und C in Sachen große Liebe gibt, dann hätte ich mich nicht so gegrämt, für dieses Hochzeitsverpatzen. Die große Liebe meines Lebens ist, das ich es lebe. Dass nichts selbstverständlich ist. Dass es ein Privileg ist, in dieser Erde zu sein mit all ihrem unfassbaren Glühen und Blühen und ein Teil davon zu sein und geliebter Mensch. Und ich fühle auch, dass ich wiederum die große Liebe von diesem Leben bin. Und ich werde still. Es ist Pfingsten. Ich bin dankbar.