Mir passiert das immer mal wieder, dass ich am Samstagabend verpasse, in den Einkaufsmarkt zu gehen und fürs Wochenende einzukaufen. Und plötzlich am Sonntag kommt Besuch und der Kuchen fehlt und die Zeit in die Konditorei zu fahren reicht nicht mehr, wie geschehen vor einiger Zeit. Das kennst du sicher auch – jetzt muss der Vorratsschrank etwas können, oder die Kühltruhe sollte irgendetwas Vernünftiges und im Idealfall etwas Leckeres hergeben.

Und an einem solchen Sonntag, in genau dieser Situation, zog ich vor kurzem ein letztes Stück selbstgebackenen Zwetschgenkuchen aus dem vergangenen Herbst aus der Kühltruhe. Meine Besucher bekamen den warmen Kuchen aus dem Backofen – und es war einfach der Hit.

Und genau wie dieser ungeahnte Vorrat da ist, genau so sollten wir es in den Situationen machen. Gerade noch war nichts mehr da, der Vorratsschrank der Kraft und der Lebensenergie und Freude – komplett leer. Du kennst das – alle Kraft ist fort, du wurdest klein gemacht, niedergedrückt, demütigend behandelt vielleicht – und scheinbar nichts mehr bleibt an Kraft in dir übrig.

Und dann spürst du, du hast noch was. Einen Vorrat an guter Laune, einen soliden Rest an Kraft und Mut, einen schönen, funktionierenden Anteil, den du in dir auffindest, an Frieden.

Und in diesen Momenten wird es egal, wie Menschen dich gerade noch behandelt haben, denn es ist ihr Weg, das zu tun, es ist ihr Karma.

Denn du – du hast noch etwas, du hast noch eine Reaktion bereit. Du gehst weiter, dein Vorratsschrank an Energie weist noch etwas auf. Gerade noch dachtest du, wie ausgebrannt du bist und wie leer die Vorratsschränke der eigenen Kraft sind. Und dann merkst du, du das hast noch etwas, eine neue Reaktion, eine nächste Kraft, eine prima Reserve. So eben wie mein eingefrorener Zwetschenkuchen parat war, im genau richtigen Moment, in dem ich dachte, oh je jetzt habe ich nichts mehr – da war es besonders lecker und gut!

„ In deinem Vorratsschrank des Friedens ist immer noch etwas drin“.

Die Metapher von dem Vorratsschrank

Die Natur hat das Herz immer offen für das Leben, für das Kommende, für den Menschen.

Lieben verschließen ist für die Natur – unnatürlich. Der Apfel sagt heute nicht “ich bin süß“ und weil am nächsten Tag die Sonne nicht scheint, bin ich „sauer“.

Der Mensch verschließt das Herz aus Furcht, verletzt zu werden, aus früheren Erfahrungen.

Aber Liebe pulst ständig in das Herz, jede Sekunde und dann lässt du dieses Pulsen nicht weiter, das ist nicht gesund. Das ist nicht der Weg, denn du sperrst dich dadurch selber ein.

Das ist so, als wenn du einkaufst und den Vorratsschrank mit den Lebensmitteln füllst.

Anschließend verklebst du die Türe mit Klebeband.

Die Folge: die Lebensmittel vergammeln und du verhungerst.

Die Übung dazu

Wenn du wieder einmal merkst, dass du dein Herz verschließt, weil du denkst, die Verletzung kommt, dann halte es auf, halte deine Liebe und lasse Lebensenergie weiterhin in dich hinein pulsen. Stelle dir z.B. einen Brunnen vor, der weiter Wasser gibt.

Mache weiter mit deinem Lieben, egal was zu dir gesagt wird, oder was passiert. Nur so kommst du persönlich weiter, mit dir – und den anderen. Vielleicht gehst Du ein paar Schritte draussen Spazieren und denkst an diese Worte – spüre wie es ist, wenn du deine Liebe hältst und dein Herz offen ist.

Hört dazu auch gerne meine neueste Podcast-Folge zum Thema Die neue Resilienz“ hier bei uns auf der Seite oder Spotify und iTunes.

Ich freue mich natürlich wie immer auf eure Kommentare, Anregungen und Gedanken hier im Blog oder auf Instagram und Facebook!

Andrea Schirnack