Ich schaue ja, wie ihr als meine Blog-Leser/innen wisst, gerne durch die Zeit hindurch und auf die aktuelle Zeit. In dieser Karwoche gucke ich also durch die Ostereier-Aufsteller im Supermarkt hindurch und hinter die Tulpen-Kübel im Blumenladen. Und was ist hinter dem Ja/Nein-Fliegen nach Mallorca – immer noch die Karwoche. Und die Übersetzung der Übersetzung lautet…Am Sonntag kommt jemand neu in die Stadt und wird begeistert mit Palmenwedeln begrüßt, heute würden wir unsere Handy-Lampen in die Luft halten oder Bonbons werfen. Warum machen wir das, weil der Typ, der in die Stadt kommt, Gutes getan hat, sagt man. Er ist ein passabler Arzt, hat ein paar ganz gute Dinge über Liebe gesagt, ist viel durch die Gegend gewandert – und auch sonst wohl ganz okay, da kann man schon mal winken.
Und am Freitag drauf wird gekreuzigt, mal eben, weil derselbe Typ innerhalb von fünf Tagen plötzlich ein Riesen-Idiot ist. Plötzlich sagt er alles falsch, macht unbekanntes Zeug und tut, was man/frau nicht kennt.
Ich meine, wir sollten österlich aufpassen, österlich achtsam sein mit unseren Worten und Wertungen. Vielleicht sollten wir ein wenig österlicher sein und weiterlieben und zwar das, was wir gerade noch geliebt haben. Und uns weiterhin fragen, warum wir es gemocht haben. Wir sind so schnell mit Ab-Wertung. Der ist doof, weil er gerade das und das macht. Aber dahinter ist der Mensch immer noch der, er war. Der vom Palmsonntag ist tatsächlich immer noch der vom Karfreitag. Der Frühling liebt unverändert. Ostern liebt uns weiterhin. Lasst uns doch österlich und neu und wieder weiter lieben.