In meinem geliebten Dachgeschoss-Büro trat vor ein paar Tagen der worst case ein. Es regnete durch den Holz-Balken der Schräge genau auf meinen Schreibplatz. Die Tastatur ging kaputt, Gottlob nicht der PC. Handwerker, so liest es sich allenthalben, kommen in einem halben Jahr, wenn überhaupt. Ziemlich mutlos deckte ich bei Regen den Schreibtisch mit einer Plastikplane ab, auch weil mir nichts Schlaueres einfiel na prima und jetzt kommt der Winter mit Schneelast – und was jetzt? wollte es in mir kapitulieren. Trotzdem rief ich den ortsansässigen Zimmerer an. Während es klingelte, tauchte in mir die Architektur des Ortes Aschau im Chiemgau auf, in dem ich seit 12 Jahren wohne. Der See, die Berge, dann Österreich. Die Burg auf der Anhöhe, die zwei Kirchen im Ort, das Rathaus mit herzvollem Bürgermeister, Grundschule, die Bimmelbahn nur hierher, alle wichtigen Geschäfte darin, plus Sport-Shop-Prominenz. Und drumherum und mittendarin wir Bewohner mit unseren Wohnungen, Häusern, Gärten, mitsamt unseren Träumen, Plänen und Sorgen. Eine Architektur der Natur, das unsere 5.500 Menschenleben plus Touristen liebend aufgenommen hat. Architektur Liebe also. Es klingelte dreimal, dann hob der Zimmerer ab. *Ja i kimm. Morgen 9.00*. Am nächsten Tag um 11.00 war mein Dach dicht und in einer Welt des akuten Handwerker-Mangels der best case eingetreten. Ich glaube und sehe und weiß, dass wir es inmitten unserer zerrütteten, sich dauernd neue Fragen stellenden, erbittert um sich selbst kämpfenden Welt, soeben, just und genau jetzt, mit unserer größten Chance zu tun haben. Der Chance, mehr und neu und bewusst zu lieben. Der Chance zu sehen, dass wir in der Architektur Liebe leben und on top, wir darin die Bauplaner und Mit-Bauausführer sind, mit Block und Stift in Hand und Herz. Ich glaube, wir waren dem sehenden verstehen, was Liebe ist, noch nie so nahe. Wir haben uns in den letzten Jahren und Jahrzehnten aufgemacht. Wir haben gelernt zu fühlen und fühlend zu verändern, unsere Sichtweisen, den Schmerz, Altes. Wir haben gelernt mit Schmerz um gehen, ihn zu wandeln und neue Schmerzfreiheit zu erschaffen. Viele sind fleißig und authentisch und ehrlich und selbstbewusst geworden und haben gelernt mit ihrem Innen um zugehen. Um es modern zu sagen, wir sind Mindset-Transformator. Innen geworden. Und hier ist die Chance – vor lauter Nicht-Liebe überall, beginnen wir überall zu lieben. Vor lauter Hoffnungslosigkeit lodert überall die Hoffnung auf. Inmitten schlechter Nachrichten, tauchen die besten auf. Nun also sitze ich in meinem geliebten, winterfesten Dachgeschoss-Büro und weiß es wieder. Unsere Erde und unser Leben und alles darin, ist eine Architektur der vollkommenen Liebe. Unsere Häuser und Bauten und unsere Leben darin sind es. Nun ist es an mir und uns, uns daran zu erinnern und das hier aktiv mit Energie zu beleben. Unsere grandiose Chance ist, neu zu sehen, das das hier die Architektur der Liebe pur ist, das ist nun unser Job der kommenden Jahre. Lasst uns anfangen, das zu sehen, lasst uns bewusster lieben, was da ist. Und da ist der Anfang, im Kleinen – kein großes Ding. Gerne hier sein, auf den Berg schauen und meine Morgen-Teetasse lieben, die am PC steht – das ist mein heutiger Anfang, das ist mein heutiger Zeichenstrich im Bauplan. Lieben. Genau hier. Genau jetzt. Genau Wir.
Andrea Schirnack
Dipl.Journalistin MedialCoach
Grünwald 3
83229 Aschau im Chiemgau
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