Wertvoll beflügelt befand ich mich nach dem Lesen und Veröffentlichen des Anselm-Grün-Zitates, das sinngemäß sagt liebe erstmal, bevor du wertest. Mich schlau befindend, klappte ich den PC zu, setzte mich ins Auto und wir fuhren zur Hundegruppe. Ein Stunde später waren meine Hündin und ich umringt von anderen Hunden, den entsprechenden Leinen und dahinter hängenden Besitzer.innen. Eine junge Dalmatiner-Hündin war neu dazugekommen und hing besonders in der Leine, jaulend und ungut. Ich scannte, sah mir das an, ich prahlte innerlich, denn meine Hündin absolvierte den Kursinhalt prima. Ich weiß mich besonders gefährdet im Werten, wenn es um meine Hündin geht, da bin ich die Bewertungs-Monster-Hundemama. Das Blöde jedoch ist, dass ich das in dem Moment nicht merke. Ich hatte also wieder einmal meine Vergess-Mütze auf und wertete innerlich drauflos. Der Kofferraum von dem Auto ist viel zu klein für einen Dalmatiner. Das Geschirr hat schlechte Qualität und sitzt nicht gut. Und ach! da hat sich doch die Hundebesitzerin einen schicken, jungen Boy geschnappt, für besondere Gassi-Stunden. Und als ich das dachte, sagte der junge Mann, meine Mutter hat gesagt
Hallo Andrea, krieg dich mal ein! Das sind eine junggebliebene Mutter mit ihrem wohlgeratenen Sohnemann. Ich wertete immer noch. Wahrscheinlich haben sie den Hund aus der Rettung geholt, haben sich das nicht gut überlegt und kommen wie immer in diesen Fällen nicht zurecht. Worauf die Dame die Geschichte erzählte, wie sie den Welpen abgeholt hatten, nix Rettung. Andrea! was hat Anselm Grün gesagt? und wie wäre es mit Verstehen und Lieben? Und wie wäre es, einfach mal die inwendig wertende Klappe zu halten und die Sätze auch anzuwenden, die geschrieben sind? Wir haben in der Spiritualität gelernt, Energien schnell zu scannen, gleich die Themen zu wissen, mitsamt perfekter Lösung – aber besser macht uns das nicht immer. Die Hundezeit ging dann friedlich zu Ende. Die beiden Herrschaften und ich sprachen noch gut – auch ich hatte vor einem Jahr eine an der Leine tobende Hündin, die alles machte, nur nicht das, was der Kurs und ich wollten – das machte den Beiden Mut. Am Schluss fiel mir das doch noch ein. Danke für die präzise Lektion im Lieben, liebes Ostern!
